Wir trauern um Alfred Mahn


Alfred Mahn

wurde am 07.01.1923 in Würzburg im Stadtteil Heimgarten geboren.
Sein Vater war bei der Finanzverwaltung tätig und wurde nach dem 1. Weltkrieg nach Arnstein versetzt.
Später zog die Familie dann nach Ebern bei Bamberg und letztlich wieder nach Würzburg, da der Vater zur Finanzverwaltung in die Ludwigstrasse versetzt wurde. Herr Mahn wuchs gemeinsam mit seinem 2 Jahre jüngerem Bruder auf.

Von 1942 bis 1945 war Herr Mahn bei der Wehrmacht und musste mit der Infanterie nach Russland ziehen. Im Nordriegel des Kessels Stalingrads wurde er verwundet und kam mit einem Handdurchschuss ins Lazarett. 1944 – 1945 wurde er dann beim unteren Weichselbogen eingesetzt – musste aber aufgrund einer schweren Oberschenkelwunde wieder in ein Lazarett.

Nach dem Krieg geriet Alfred Mahn in russische Gefangenschaft; aufgrund seines jugendlichen Aussehens hat man ihn aber dann doch nicht in Gefangenschaft gehalten und so kam er über Linz und Bad Aibling als einer der letzten nach Würzburg zurück. Durch frühere Heimatbesuche wusste er wo sich seine Eltern aufhielten und fand sich schnell wieder in Würzburg zurecht.

Bei einem Tanzkurs lernte er seine spätere Ehefrau Margarete Löffler kennen. Sie heirateten am 01.06.1949 in der Nähe des Platz‘schen Garten in Würzburg.
Margarete kam aus Grombühl und war gelernte Schneiderin, gab Ihren Beruf aber dann später auf.
Alfred Mahn war beruflich beim Münchner Verein tätig, wechselte dann zum Überlandwerk und bewarb sich 1956 bei der Bundeswehr. Dort war er maßgeblich für den Aufbau der Bundeswehr zuständig, sein Fachbereich war die Personalsicherheit.
Aufgrund seiner Tätigkeit bei der Bundeswehr mussten Herr Mahn und seine Frau öfter umziehen. So lebten sie für 8 Jahre in Sonthofen im Allgäu, zogen dann nach Aachen, später nach Baden-Baden und letztlich nach Tauberbischofsheim. Sehr lebhaft erinnerte Herr Mahn sich an seine Zeit in Öcher (Öscher gesprochen – Aachen) – damals gingen seine Frau und er öfter auch zu Fuß in die benachbarte Niederlande. Während ihrer gemeinsamen Zeit im Allgäu bestiegen sie das Nebelhorn und genossen den traumhaften Ausblick.

Nach seiner Pensionierung 1976 wollte das Ehepaar Mahn wieder nach Würzburg zurück. Durch einen Bekannten fanden sie schließlich die Wohnung in Versbach, in der Alfred Mahn bis zu seinem Einzug in das Robert Krick-Wohnstift lebte.
Beruflich bedingt hatten Herr Mahn und seine Frau schon viel von Deutschland gesehen und so entdeckte er nach seiner Pensionierung das Reisen für sich. Er ermunterte seine Frau zu vielen Weltreisen – sie reisten gemeinsam von Nord nach Süd, von West nach Ost und entdeckten so die Welt.
Besonders in Erinnerung war Herrn Mahn eine fünfwöchige Schiffsreise über den Amazonas geblieben. Sie starteten in Manaus und fuhren durch den Panamakanal. Aber auch der Ayers Rock, der Grand Canyon oder die Überquerung der Datumsgrenze sind Highlights, die er nie vergaß.
Das Ehepaar ist immer viel gewandert und gelaufen und auch im hohen Alter noch ging Herr Mahn jeden Tag eine Runde in der Sanderau spazieren.

1995 bekam seine Frau einen Schlaganfall und begann nach ihrem Krankenhausaufenthalt eine Reha im Bürgerspital. Der Rehaufenthalt tat Margarete Mahn sehr gut und so kamen Frau und Herr Mahn jedes Jahr wieder in das Geriatriezentrum des Bürgerspitals.
2006 verstarb Margarete; in Gedenken an seine Frau wurde Herr Mahn Erststifter der Treuhandstiftung FUTURA, deren Schwerpunkt die Förderung und Weiterentwicklung der Altersmedizin ist.
Herr Mahn unterstützte die Stiftung FUTURA im weiteren Verlauf regelmäßig durch projektbezogene Spenden und ermöglichte so eine Verbesserung der Versorgung und altersmedizinischen Therapie der Würzburger Seniorinnen und Senioren.
Als er selbst durch altersbedingte Erkrankungen auf Unterstützung angewiesen war, bezog er ein Appartement im Robert Krick-Wohnstift der Stiftung Bürgerspital. Mit zunehmender Pflegebedürftigkeit wechselte er ins Seniorenheim St. Nikolaus der Stiftung Bürgerspital. In all dieser Zeit erlebte man Herrn Mahn als bescheidenen zufriedenen Menschen, der seinen Lieblingsschoppen, einen Müller-Thurgau des Bürgerspitals, mit Genuss trank.

Am 16. April 2020 schlief Alfred Mahn im Alter von 97 Jahren friedlich ein und wurde am 8. Mai auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beigesetzt.
Einen großen Teil seines Vermögens hinterließ er seiner Stiftung FUTURA mit dem Ziel, die Altersmedizin in Würzburg weiter voran zu bringen.

Die Treuhandstiftung FUTURA ist Ihrem Erststifter und kontinuierlichem Förderer zu großem Dank verpflichtet.