Prof. Dr. Alexandra Wuttke erhält Stiftungsprofessur

Frau Prof. Dr. Alexandra Wuttke hat an der Philipps-Universität in Marburg sowie an der University of Western Australia in Perth und an der Central Queensland University im australischen Rockhampton Psychologie studiert. Nach der Promotion in Marburg absolvierte sie eine Postgraduierten-Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin (Fachkunde Verhaltenstherapie).
In der Universitätsmedizin in Mainz arbeitete sie als Postdoc in der AG „Gesundes Altern und Neurodegeneration, Demenz“, später übernahm sie die Leitung des Zentrums für psychische Gesundheit im Alter. Dieses Zentrum ist ein interdisziplinäres Netzwerk für Präventionsforschung und innovative Versorgungsmodelle des Landeskrankenhauses.
Im Jahr 2022 erhielt Alexandra Wuttke den Irmela-Florin-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation für ihre Arbeit zu aufsuchenden, dyadischen Interventionen für Menschen mit beginnender Demenz und ihre Angehörigen.
In Mainz arbeitete die Professorin am Pilotprojekt BRIGDE, gefördert durch den Innovationsfond.
BRIDGE ist ein aufsuchendes, alltagsnahes Aktivierungsprogramm für multimorbide ältere Patient:innen mit depressiven Symptomen, welches unmittelbar an eine (teil-)stationäre Behandlung für Patient:innen der Geriatrie oder Gerontopsychiatrie anschließt. Das Programm wird bereits im Rahmen des Klinikaufenthaltes angebahnt und geplant, so dass keine Versorgungsbrüche entstehen.
Im Fokus des Programms steht der Aufbau positiver Aktivitäten und Gewohnheiten innerhalb und außerhalb der Häuslichkeit und die gezielte Förderung der körperlichen Aktivität der Patient:innen. Kern ist das in ambulanten Strukturen der teilnehmenden Kliniken verortete interdisziplinäre, multiprofessionelle BRIDGE-Behandlungsteam, das sich aus Pflegefachkräften, Psycholog:innen und Bewegungswissenschaftler:innen zusammensetzt. In einem Stepped-Care Ansatz wird entsprechend eines sekundär- bzw. tertiärpräventiven Ansatzes basierend auf der Schwere der depressiven Symptomatik eine Basis- und eine Intensivversion angeboten, die sich zwar in der Intensität und Modalität, nicht aber im Inhalt voneinander unterscheiden

 

Informationen zur BRIDGE-Studie
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase in Mainz wurde der Hauptantrag der „BRIDGE-Studie“ im Januar 2024 genehmigt. Es handelt sich um eine „Behaviorale und körper-liche Aktivierung für multimorbide, ältere Patient:innen mit depressiven Symptomen beim stationär-ambulanten Übergang. Die Förderung erfolgt aus dem Innovationsfond, das Förder-volumen beträgt mehr als 5 Millionen Euro. Neben Kliniken der Pilotphase in Mainz und Darmstadt wird in der Hauptphase nun auch das Universitätsklinikum Würzburg teilnehmen. Aktuell laufen Vorbereitungen der Planungsgruppe.
Die Medizinische Klinik 1 (Klinikdirektor Prof. Stefan Frantz) der Julius-Maximilians-Universität wird in der Planungsgruppe durch Herrn Dr. Michael Schwab in seiner neuen Funktion als Leitender Arzt des Bereichs Geriatrie an der Medizinischen Klinik 1 vertreten.
Die ersten Patient:innen sollen ab Januar 2025 in die Studie aufgenommen werden.